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Lass es raus

by Johann

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  • Drei Aufkleber mit dem Cover der 'Lass es raus' EP

    Größe: 10,5 x 10,5 cm

    vegan

    Artwork: Brim/Borium

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1.
Über mich gibt es Skepsis und Tuschelei, über mich wird hier gesprochen. Leicht der Kopf geschüttelt, denn der Fall ist klar, ich hab’ etwas verbrochen. Dabei kam die Gewalt doch ganz woanders her - und wir alle haben sie gefressen. Und ihr alle habt gelitten, auch für euch war das schwer - habt ihr das denn schon vergessen? Habt ihr euch arrrangiert, einfach akzeptiert, wie ihr geformt wurdet? Sehnt ihr euch denn nicht nach tiefer Ehrlichkeit, die euch aus der Vergangenheit befreit? Wenn ich versuch zu verstehen, wie die Gedanken gehen, dann seh ich eine absolute Norm. Auch ihr habt euch gewehrt, doch sie haben es geschafft, ihr steckt fest in ihrer Form. Diese Erkenntnis liegt in mir, und ich gäbe sie gern dir, doch deut’ ich an brichst du mich ab. Das versteh’ ich, weil solang die Form die Norm bestimmt, ich die Rolle des Verrückten hab’. In euren Augen.
2.
Krieg 03:32
Krieg lässt keinen Stein mehr stehen, Krieg kann nur sich selber seh’n. Er hat soviel Kraft, hat mich um soviel schon gebracht. Ihn zu befrieden fällt mir schwer, wenn er nur nicht so tief verankert wär, doch schon vor Jahren entfacht, wirkt bis heut all seine Macht. Ihr wünsch euch von mir Frieden, doch habt den Krieg in mein Herz gepflanzt. Wie konntet ihr das bloß riskieren? Ihr wünsch euch von mir Frieden, doch habt den Krieg in mein Herz gepflanzt. Wie konntet ihr das bloß riskieren? Trag den Krieg in mir, trag ihn aus, er sucht sich Wege aus mir raus, wirkt auf den Körper und die Seele, ist der Grund warum ich heute fehle. Krieg hat mich um mich selbst gebracht, löst in mir Ängste in der Nacht. Auch wenn ihr Frieden von mir wollt, werde ich von eurem Krieg verfolgt. Ihr wünsch euch von mir Frieden, doch habt den Krieg in mein Herz gepflanzt. Wie konntet ihr das bloß riskieren? Ihr wünsch euch von mir Frieden, doch ihr habt den Krieg in mein Herz gepflanzt. Wie konntet ihr das bloß riskieren?
3.
Mann weint 05:20
Heul nicht rum, sagen die Eltern zu ihrem Kind/ heul nicht rum, weil Tränen nichts für Jungen sind. Heul nicht rum, wegen dem bisschen, heul jetzt nicht rum/ heul nicht rum, die Leute gucken schon, tu nicht so dumm. Und er tut wie ihm geheißen, wischt die Tränen weg/ wehrt sich gegen den Schmerzen, sucht dafür ein Versteck/ damit sie niemand sehen kann/ unverletzbar will er sein, wie ein erwachsener Mann. Bei jedem Film, den er mit seinen Freunden sieht/ hat er Angst, dass ihm die peinliche Sache geschieht. Nur nichts zeigen, damit niemand merkt, dass da jemand sitzt/ der leicht verletzlich, und den Tränen nahe ist. Und er kämpft gegen sich selbst, unterdrückt sein Gefühl/ denn das ist scheinbar falsch, also gibt er sich kühl/ verzieht keine Miene und kneift die Augen zu/ dieser Kampf mit sich selbst, lässt ihn nicht mehr in Ruh’. Jetzt ist er groß und stark, so stark, wie man eben scheint/ wenn man nichts von sich zeigt, immer cool bleibt und auf keinen Fall weint. Denn das ist verboten, wäre peinlich und unangenehm/ die andern Großen und Starken, könnten dann seine Verletzlichkeit sehn. Und er kommt immer wieder, dieser schlimme Schmerz/ doch er findet keinen Weg aus dem so großen Herz. Das ganze Leben gelernt hart zu sein, wenn schon nicht echt, dann wenigstens zum Schein. Lass es raus, bitte lass es raus/ lass es raus, weil du das brauchst. Lass es raus, bitte lass es raus/ lass es raus, immer wenn du es brauchst. Lass es raus, bitte lass es raus/ lass es raus, weil du das brauchst. Lass es raus, bitte lass es raus/ lass es raus, immer wenn du es brauchst. Lass es raus.
4.
Manches läuft nicht, und vieles fordert Kraft. Viel vorgenommen, und nicht alles geschafft. Manchmal geweint, denn kein Ende zu seh’n. Und doch geschafft, gemeinsam weiterzugeh’n. Denn eine Sache, die ist gewiss, dass bei uns, irgendwas anders ist. Ich kann es nicht beschreiben, bin einfach froh, denn das ist nicht überall so. Der Geist der Zeit, denkt so anders als wir. Er schreit nur rum, will Grenzen, Stärke und Gier. Manchmal reichts, wir finden keine Ruh. Er will uns fressen, doch das lassen wir nicht zu. Denn eine Sache, die ist gewiss, dass bei uns, irgendwas anders ist. Ich kann es nicht beschreiben, bin einfach froh, denn das ist nicht überall so. Hier ist ist es gut!
5.
Ich sitz’ in der Stille, mich nach Ruhe sehnend. Wie schnell das alles ging, bin überfordert aufzunehmen. Will hinter mir lassen, die Spannung die der Tag gebracht. Die hat es gebraucht, doch ich brauch’ sie nicht in der Nacht. Ich nehm’ das Schwere an. Ich nehm’ das Weite an. Solange ich noch fassen kann, und überdenke dann. Die Szenen des Tages, zum wiederholten Mal. Gesichter und Menschen, nicht zu fassende Zahl. Millionen Reize, die noch in mir schwirren. Und ein paar schiefe Gedanken, die durch mich irren. Ich nehm’ das Schwere an. Ich nehm’ das Zu-Viele an. Weil ich in dieser schrillen Welt, sonst nicht überleben kann.

credits

released September 21, 2021

Aufgenommen und gemixt von Marcus Bernhardt.
Artwork von Brim/Borium.


Ich danke all den lieben Menschen, die mich in den letzten Jahren begleitet und unterstützt haben.

Für meinen Josua.

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Johann Dresden, Germany

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